Was ist Demenz? – Symptome, Ursachen & Krankheitsverlauf
Was ist eigentlich Demenz und wie bekommt man sie? Wie äußert sich diese Krankheit und wie erkennt man sie frühzeitig? Alle wichtigen Fragen werden Ihnen im folgenden Beitrag ausführlich beantwortet.
Laut dem Bundesministerium für Gesundheit sind bislang 1,6 Millionen Menschen in Deutschland an Demenz erkrankt, wovon etwa zwei Drittel die Alzheimer-Krankheit haben. Zudem wird geschätzt, dass sich diese Krankenzahl bis zum Jahre 2050 auf 3,0 Millionen erhöht, falls kein Durchbruch in der Prävention und Therapie erreicht wird. Diese Entwicklung stellt nicht nur unser Gesundheitswesen vor eine Herausforderung, sondern bereitet auch vielen Bürgern Sorgen angesichts des Älterwerdens. Aus diesem Grund möchten wir uns in diesem Artikel mit Demenz befassen und so alle Fragen und Ungewissheiten klären, die Sie zu diesem Thema plagen.
Was ist Demenz?
Demenz ist keine Krankheit im traditionellen Sinne, wie viele Menschen glauben, sondern ein Oberbegriff für mehrere Krankheitsbilder. Diese beinhalten einen Verlust der geistigen Fähigkeiten, wie Denken, Erinnern und Orientierung, und resultieren darin, dass der Alltag nicht länger selbstständig bewältigt werden kann. Demenz kann entweder primär sein und direkt im Gehirn beginnen oder sekundär und von einer vorherigen Krankheit ausgelöst werden. In beiden Fällen äußert sich diese Krankheit jedoch durch ein anhaltendes Defizit der kognitiven, sozialen und emotionalen Fähigkeiten. Das Risiko, an Demenz zu erkranken, steigt mit dem Alter. Aus diesem Grund leidet zwischen 65 und 69 Jahren nur jeder Zwanzigste an Demenz, während es zwischen 80 und 90 Jahren bereits jeder Dritte ist.
Demenz - Symptome & Krankheitsverlauf
Theoretisch lässt sich die Demenz-Erkrankung in drei Stadien einteilen. Da die meisten Formen dieser Krankheit jedoch schleichend verlaufen, ist sowohl die Einteilung als auch der Übergang zum nächsten Stadium eher fließend. Symptome einer leichten Demenz sind größtenteils Vergesslichkeit und zeitliche Orientierungsprobleme. In diesem Anfangsstadium kommt es bereits zu geistigen Defiziten, die sich zum Beispiel darin äußern, dass Betroffene Gegenstände verlegen, Gespräche vergessen oder sich im Datum irren. Zudem sind viele Erkrankte emotional unausgeglichen und wirken häufig depressiv oder reizbar. Betroffene können in diesem Stadium jedoch immer noch vollkommen autark leben.
Bei einer mittelschweren Demenz hingegen ist die Selbstständigkeit nur noch eingeschränkt, da es zu einem zunehmenden Verlust der geistigen Fähigkeiten kommt. In diesem moderaten Stadium haben Betroffene Defizite im Bereich der Erinnerung, Erkennung, Handfertigkeit, Rechen- und Problemlösung, Orientierung, Kommunikation sowie beim Lernen. Außerdem wird die Körperhygiene oft vernachlässigt, komplexe Handlungsabläufe können nicht mehr realisiert werden und bei einigen Patienten kommt es zu Wahnvorstellungen.
Die schwere Demenz äußert sich letztlich durch einen totalen Gedächtniszerfall, Erkennungsstörungen, Sprachzerfall, Bewegungsprobleme, mangelnde persönliche Orientierung und Inkontinenz. In diesem schweren Stadium kommt es aufgrund des Verlustes der Alltagskompetenzen zu einer völligen Pflegeabhängigkeit. Die Betroffenen sind meist bettlägerig und müssen rund um die Uhr betreut und gepflegt werden.
Eine frühe Demenz-Diagnose ist essentiell
Demenz ist eine fortschreitende, degenerative und unheilbare Krankheit – durch eine frühzeitige Diagnose können jedoch Maßnahmen zur Verzögerung der Krankheit getroffen werden. Um Betroffenen oder Angehörigen eine bessere Orientierung zu ermöglichen, wurde eine Liste an Warnsymptomen erstellt, deren Auftreten im Zusammenhang mit dieser Krankheit steht. Diese Checkliste wurde von der US-amerikanischen Alzheimer-Gesellschaft entwickelt und umfasst zehn Warnzeichen. Weiterhin gibt es im Internet auch einen Alzheimer-Selbsttest, der dazu dient, die eigenen Verhaltensweisen und möglichen Symptome besser einzuschätzen. Beide Verfahren dienen jedoch nur zur Orientierung und ersetzen keinesfalls die Beratung oder Diagnose eines Arztes.
, am 02.11.2015
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