Sturzprophylaxe - Übungen, Maßnahmen & Risikofaktoren
Stürze betreffen vor allem alte Menschen. Ein solcher Sturz zieht nicht selten weit reichende Folgen in Form von behandlungspflichtigen Verletzungen nach sich. Dabei handelt es sich in den meisten Fällen um Frakturen der Oberarme, der Unterarme und des Beckens. Die Konsequenzen reichen von Einschränkungen bei Aktivitäten des täglichen Lebens bis hin zum Umzug in ein Pflegeheim. Im Idealfall wird die Sturzgefahr frühzeitig erkannt und Maßnahmen zur Sturzprophylaxe ergriffen. In diesem Beitrag erfahren Sie Wissenswertes über Übungen zur Senkung der Sturzgefahr, Maßnahmen zur Sturzprophylaxe, Risikofaktoren und über Sturzprophylaxe in der Pflege.
Definition des Begriffes
Laut pflegewiki.de umfasst eine Sturzprophylaxe „alle pflegerischen Maßnahmen zur Vermeidung von Stürzen.“ Ein Sturz wird dabei als „Ereignis, bei dem der Betroffene unbeabsichtigt auf dem Boden oder auf einer anderen tieferen Ebene aufkommt“ definiert.
Übungen zur Senkung der Sturzgefahr
Um die Sturzgefahr zu senken, gibt es verschiedene Standardübungen. Ein Beispiel für eine solche Übung ist das Gleichgewichtstraining. Das Gleichgewicht ist im Alter oft eingeschränkt. Anzeichen können hier Gleichgewichtsstörungen, Schwindelanfälle oder unsicheres Gehen sein. Eine häufige Ursache ist die Inaktivität, vor allem bei älteren Menschen. Diese Einschränkung kann in den meisten Fällen durch gezieltes Training (PDF - ca. 200 KB) verbessert werden.
Eine andere Möglichkeit, die Sturzgefahr zu reduzieren, liegt in der Stärkung der Muskulatur. Hierzu empfiehlt sich vor allem das Krafttraining (PDF - ca. 1 MB). Es stärkt die Muskulatur, verhindert den Verlust von Kraft und erhöht die Beweglichkeit der Gelenke. Die Folgen sind eine reduzierte Verletzungsgefahr und eine höhere Lebensqualität.
Maßnahmen der Sturzprophylaxe
Bei den Maßnahmen zur Sturzprophylaxe unterscheidet man zwischen allgemeinen Maßnahmen und speziellen Maßnahmen. Die wichtigste allgemeine Maßnahme ist zunächst die Beratung der sturzgefährdeten Person. Hier gilt es, die Betroffenen über das Sturzrisiko zu informieren und hinsichtlich der Sturzprophylaxe zu beraten. Weitere allgemeine Maßnahmen sind eine barrierefreie Wohnraumgestaltung und ein Haus-Notruf-System, dessen Auslöser sich immer am Körper der Betroffenen befinden sollte.
Spezielle Maßnahmen sind beispielsweise die Minimierung von Sicherheitsrisiken durch das Reparieren defekter Hilfsmittel, das Feststellen von Betten und Rollstühlen oder die Beseitigung nasser Fußböden. Darüber hinaus gilt es, sowohl intrinsische als auch extrinsische Risikofaktoren zu beseitigen.
Risikofaktoren
Hinsichtlich der Risikofaktoren unterscheidet man in personenbezogene und umgebungsbezogene Risikofaktoren. Bei personenbezogenen oder intrinsischen Risikofaktoren handelt es sich um Faktoren, die in der Sphäre der betroffenen Person liegen. Beispiele für personenbezogene Risikofaktoren sind Beeinträchtigungen der funktionellen (z.B. Aktivitäten des täglichen Lebens), kognitiven und sensomotorischen (z.B. Gehfähigkeit, Balance) Fähigkeiten, Depressionen, mit Schwindel oder körperlicher Schwäche einhergehende Gesundheitsstörungen, Kontinenzprobleme, Sehbeeinträchtigungen und Stürze in der Vorgeschichte.
Umgebungsbezogene oder auch extrinsische Risikofaktoren sind dagegen Faktoren, die in den Umgebungsbedingungen des Betroffenen liegen. Hierzu zählen freiheitsentziehende Maßnahmen, Gefahren in der Umgebung (z.B. Hindernisse, schwache Kontraste, geringe Beleuchtung, ...), unpassende Schuhe oder Kleidung und Medikamente.
Sturzprophylaxe in der Pflege
Im Jahr 2006 erschien in Deutschland der erste Expertenstandard „Sturzprophylaxe in der Pflege“. Seither wurden an vielen Pflegeorten zahlreiche Maßnahmen zur Sturzprophylaxe eingeführt. Eine Vielzahl an weiteren Untersuchungen zeigt die Bedeutung der Sturzprophylaxe innerhalb der pflegerischen Versorgung auf.
Der Expertenstandard fordert neben mehr Wissen eine erhöhte Aufmerksamkeit seitens der Pflegekräfte und eine effektivere Organisation bzw. die Bereitstellung genügender personeller und finanzieller Mittel seitens der Pflegeeinrichtungen.
Aus Verbrauchersicht wurde festgestellt, dass sich nach qualitativer Beratung und Information ein großer Teil der Betroffenen besser aufgeklärt fühlt und mehr auf mögliche Sturzfallen aufpasst.
Zusammenfassung
Vor allem Senioren sollten der Sturzgefahr vorbeugen, da der Körper mit zunehmendem Alter gebrechlicher wird und Verletzungen sehr schwer oder gar nicht mehr richtig auskurieren kann. Dabei gibt es verschiedene Übungen zur Sturzprophylaxe. Gleichgewichts- und Krafttrainings gelten als besonders effektiv, wenn es darum geht, die Verletzungsgefahr zu senken und die Lebensqualität zu erhöhen. Darüber hinaus gibt es auch zahlreiche Maßnahmen zur Sturzprophylaxe. Diese umfassen die Beratung der Betroffenen, die Gestaltung der Wohnräume, die Installation von Notruf-Systemen und die Minimierung von Sicherheitsrisiken.
Risikofaktoren werden in personen- und umgebungsbezogene Faktoren unterschieden. Personenbezogene Faktoren liegen im Handlungsspielraum der Betroffenen, während umgebungsbezogene Faktoren in den Umgebungsbedingungen liegen.
Wenn auch Sie einen Angehörigen haben, der der Sturzgefahr vorbeugen sollte, dann denken Sie doch darüber nach, eine unserer günstigen und kompetenten Pflegekräfte aus Polen mit der Pflege oder Betreuung zu beauftragen. Bei Interesse oder weiteren Fragen melden Sie sich unter 036201 50747. Wir helfen Ihnen gerne weiter.
, am 18.12.2017War diese Seite hilfreich für Sie?