Ernährung im Alter: Tipps zu Mangelernährung, Appetitanregern & mehr
Ernährung im Alter ist ein wichtiges Thema in der Seniorenpflege. Mangelernährung und damit verbundene Appetitanreger stehen bei vielen pflegebedürftigen Senioren auf der Tagesordnung. Um diesen und weiteren Herausforderungen wie Diabetes und anderen Krankheiten gerecht zu werden, hilft eine gesunde und richtige Ernährung bei älteren Menschen.
In diesem Blogbeitrag erfahren Sie, welche Ernährung im Alter die passende ist, um durch eine gesundheitsbewusste Lebensführung die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden zu verbessern.
Besonderheiten der Ernährung im Alter
Mit dem Alter kommt es zu körperlichen Veränderungen, welche auch die Nahrungsaufnahme und die Verdauungstätigkeit beeinflussen können. Auch ein verfälschtes Empfinden von Genuss, Hunger und Durst kann auftreten und die Ernährung einschränken. Ein typisches Problem sind Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Diese äußern sich durch Magen-Darm-Beschwerden und Kopfschmerzen. Häufig tritt die Intoleranz gegenüber Fruktose, Laktose, Gluten und Histamin auf.
Auch Medikamente können sich negativ auf die Ernährung auswirken. Medikamente gegen Bluthochdruck oder Herzschwäche können die Magen-Darm-Tätigkeit beeinträchtigen, wodurch nicht genug Nährstoffe aufgenommen werden können. Wenn dies der Fall ist, sollte stets der Arzt zu Rate gezogen werden. Auf der anderen Seite können bestimmte Krankheiten auch eine Spezialernährung erfordern, wie beispielsweise Demenz oder Diabetes. Bei Demenz wiederum steht man vor der Herausforderung, dass die Geschmackswahrnehmung von Demenzpatienten häufig verschoben ist. So kommt es oft zu Untergewicht oder einem gestörten Flüssigkeitshaushalt.
Auch Schluckstörungen (Dysphagie) können bei Senioren auftreten. Diese werden unter anderem durch Schlaganfälle, Demenz, Parkinson oder MS (Multiple Sklerose) ausgelöst und können durch Therapie und Hilfsmittel verbessert werden. Dazu gehört beispielsweise die Trinknahrung, welche bei der Aufnahme lebenswichtiger Vitamine, Mineralien und Spurenelementen hilft.
Mangelernährung – Symptome, Ursachen & Behandlung
Mangelernährung tritt bei älteren Menschen sehr häufig auf und ist meist chronisch. Die Folgen einer unbehandelten Mangelernährung können schwerwiegend sein. Man unterscheidet die Mangelernährung in quantitative und qualitative. Während es bei der quantitativen Mangelernährung zur generellen Unterschreitung der nötigen Kalorienzufuhr kommt, werden bei der qualitativen bestimmte Vitalstoffe wie Eiweiß, Vitamine oder Mineralstoffe nicht genug aufgenommen. Dies hat zufolge, dass die körperliche Leistung abnimmt und das Immunsystem geschwächt wird. So kommt es häufiger zu Infektionen und anderen Krankheiten.
Ob eine Mangelernährung vorliegt, lässt sich an verschiedenen Symptomen erkennen. Beispiele hierfür sind deutlicher Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, Schwäche, verzögerte Reaktionsfähigkeit und die Anfälligkeit für Infektionen. Eine Behandlung erfolgt immer auf Grundlage der jeweiligen Ursache. Häufig wird eine Mangelernährung durch altersbedingte Besonderheiten wie eingeschränkte Beweglichkeit, vermindertes Kau- und Geschmacksempfinden oder Appetitlosigkeit verursacht. Neben Krankheiten wie Diabetes und Demenz können auch persönliche Lebensveränderungen wie der Tod des Lebenspartners, Einsamkeit, Geldnot oder Pflegebedürftigkeit eine Mangelernährung zur Folge haben.
Eine Mangelernährung kann auf verschiedene Weisen, je nach Ursache, behandelt werden. Liegt ein Nährstoffmangel vor, kann dieser vorläufig durch Nahrungsergänzungsmittel ausgeglichen werden. Auf langfristige Sicht sollten die Ernährung umgestellt und therapeutische Ernährungsmaßnahmen eingeleitet werden. Wichtig ist, diese mit den Wünschen und Bedürfnissen des Senioren in Einklang zu bringen. Wird die Mangelernährung psychisch bedingt wie beispielsweise durch Einsamkeit, kann ein Familienmitglied oder eine Pflegekraft helfen, einer Depression vorzubeugen. Durch Gesellschaft und eine Hilfe im Haus kann nicht nur die psychische Gesundheit, sondern auch der Appetit gesteigert werden.
Appetitanreger bei Mangelernährung
Wenn es durch Appetitlosigkeit zu Mangelernährung bei älteren Menschen kommt, kann es sinnvoll sein, Appetitanreger zu nutzen. Durch diese kann die Mahlzeit wieder mit Genuss eingenommen werden und verlorenes Gewicht wieder aufgebaut werden. Anreger beeinflussen die Reaktion der Verdauungssäfte sowie des Hypothalamus im Gehirn. Appetitanreger müssen nicht zwangsläufig in Tablettenform eingenommen werden, auch natürliche Mittel wie Heilkräuter oder bestimmte Getränke können die Lust aufs Essen wieder aufleben lassen. Natürliche Appetitanreger sind beispielsweise Alkohol, Hopfen, Löwenzahn und Wermut. Eine Tasse Kräutertee vor dem Essen kann also regelrecht Wunder wirken.
Auch Sport und Bewegung können zur Appetitsteigerung beitragen. Ist der Appetit im Allgemeinen nur sehr gering und keines der natürlichen Mittel hilft, kann auf Nahrungsergänzungsmittel und Medikamente zurückgegriffen werden. Liegen jedoch Verdauungsbeschwerden vor, können Appetitanreger auch schaden. In einem solchen Fall ist daher ein Arztbesuch sinnvoll.
Gesunde Ernährung im Alter
Nicht nur für junge Menschen, auch im hohen Alter zählt eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Dabei muss jedoch beachtet werden, dass Senioren einen geringeren Energieverbrauch haben (ca. 300 Kilokalorien weniger) und weniger trinken müssen (1,5 bis 2 L). Eine altersgerechte Ernährung sollte folgende Merkmale erfüllen:
- gut verträglich & verdaulich
- nährstoffreich
- fettarm
- guter Geschmack
- Organfunktionen unterstützen
- hochwertig & frisch
Für eine gesunde Ernährung sind Obst, Gemüse, Vollkorn-Getreideprodukte sowie Milchprodukte und Fisch ausschlaggebend. Wer auf tierische Produkte verzichten möchte, kann Proteine aus Hülsenfrüchten wie Hirse, Linsen, Bohnen und Soja gewinnen. Fleisch, Fett und Zucker sollten nur in geringen Maßen und optimaler Weise gar nicht auf dem Speiseplan stehen.
Sie haben weitere Fragen zur richtigen Ernährung im Alter oder benötigen Hilfe bei der Pflege und Ernährung eines Familienmitgliedes? Dann sind unsere Berater gerne für Sie da und helfen Ihnen bei der Vermittlung einer geeigneten und preisgünstigen Pflegekraft.
, am 23.03.2018
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